Zum siebten Mal hat Michael Schumacher den Großen Preis von San Marino in Imola gewonnen und ausgerechnet beim Ferrari-Heimspiel seinen ersten Sieg seit dem Skandal-Rennen von Indianapolis im Juni 2005 gefeiert. Der Kerpener hielt zur Begeisterung der Tifosi Weltmeister Fernando Alonso aus Spanien im Renault hinter sich und holte damit den 85. GP-Sieg seiner Karriere.
Schumacher beendete mit seinem ersten Saisonerfolg auch eine zehnmonatige Durststrecke. Damals gewann er am 19. Juni 2005 das Skandalrennen in Indianapolis. In der WM-Wertung verbesserte sich der 37-Jährige mit nun 21 Punkten auf den zweiten Rang. Allerdings beträgt Schumachers Rückstand vor dem Heimspiel in zwei Wochen (7. Mai) auf dem Nürburgring auf den weiter souverän führenden Alonso immer noch 15 Zähler.
Siegesserie von Renault gerissen
Damit gab es erstmals in diesem Jahr keinen Erfolg für das schier übermächtige Renault-Team: Den WM-Saisonauftakt in Bahrain hatte Alonso dominiert, in Malaysia siegte sein Teamkollege Giancarlo Fisichella (Italien), in Australien war erneut Alonso das Maß der Dinge.
Den dritten Platz belegte der Kolumbianer Juan Pablo Montoya, der so für einen Hoffnungsschimmer bei den Mercedes-Silberpfeilen sorgte. Schumachers Teamkollege Felipe Massa (Brasilien) fuhr auf Rang vier, WM-Mitfavorit Kimi Räikkönen (Finnland) kam in seinem McLaren-Mercedes nicht über Position fünf hinaus.
Deutsche Piloten enttäuschen in Imola
Lange Gesichter gab es bei den anderen deutschen Rennfahrern: Toyota-Pilot Ralf Schumacher, zuletzt in Australien überraschender Dritter, enttäuschte als Neunter. Neuling Nico Rosberg (Wiesbaden) landete in seinem Williams-Cosworth auf Rang elf, der von einem Magen-Darm-Virus geschwächte Mönchengladbacher Nick Heidfeld musste sich mit Platz 13 begnügen.
Das Rennen auf dem 4,933-km-langen Kurs begann turbulent. Zwar verteidigte Schumacher seine historische Pole, doch noch in der ersten Runde überschlug sich der Niederländer Christijan Albers (Midland-Toyota) nach einer spektakulären Karambolage mit dem Japaner Yuji Ide (Super-Aguri-Honda) mehrfach. Albers konnte das Wrack aber unverletzt und selbstständig verlassen.
Nach der Safety-Car-Phase baute Schumacher seine Führung kontinuierlich aus und konnte sich zunächst auf seinen Teamkollegen Massa verlassen. Der Brasilianer betätigte sich lange erfolgreich als "Puffer" gegen den an Position vier liegenden Alonso. Zum erbitterten Zweikampf zwischen Schumacher und dem Titelverteidiger an der Spitze des Feldes kam es nach den jeweils ersten Boxenstopps der beiden WM-Anwärter. "Schumi" wehrte in der Folge einige Überholmanöver Alonsos ab und blieb auch nach dem zweiten Stopp mit einer halben Sekunde Vorsprung vorne.
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